1945 - 2021
Durch die Übernahme durch die russischen Besatzungstruppen begann am 6. August 1945 nach viermonatiger Schließung wieder der Schulunterricht der 5. bis 8. Klasse.
Ab September verblieben in Röcken noch die 1. bis 6. Klasse, das 7. und 8. Schuljahr gliederte man in die Zentralschule nach Lützen aus. Die „Alte Schule“ in Röcken war nun Zubringerschule und beschäftigte inzwischen drei Lehrer.
Für den Schulbetrieb standen in Röcken weiterhin nur zwei Klassenräume zur Verfügung und ein optimaler Schulbetrieb blieb weiterhin schwierig. Es gab zum Teil Kurzstunden, da sich der Unterricht bis in die späten Nachmittagsstunden erstreckte. Bis November 1949 wurde vorübergehend ein dritter Klassenraum im Vereinsraum des Gasthofes Bothfeld eingerichtet. Trotz der widrigen Umstände blieb das Zuckertütenfest auf dem alten Friedhof neben der Schule in Röcken lange eine schöne Tradition.
Das Schulhaus in Röcken wurde nun einer größeren Restaurierung unterzogen, und in die Schule in Bothfeld zog mit einer feierlichen Einweihung der Kindergarten ein. Ende 1950 versetzte man die 5. und 6. Klasse an die Zentralschule nach Lützen. Röcken unterrichtete nun als Teiloberschule (Grundschule) die 1. – 4. Klasse mit zwei Klassenräumen und im Zweistufenverfahren.
Durch die Aufgabe der Lehrerwohnung im Sommer 1960 konnte das Gebäude ausschließlich für rein schulische Zwecke genutzt werden.
Seit ca. 1961 nahmen die Schüler an einer Schulspeisung teil und im November 1963 übernahm ein Schulhort mit täglich fünf Stunden die außerschulische Betreuung.
Im Laufe der 60iger Jahre nutze die Schule immer mehr das 1950 gebaute Jugendheim als Turnhalle, später dann als vierten Klassenraum und Werkraum. Um 1972 zog die Schulküche ins Gutshaus Busch.
Durch den Umbau des ehemaligen Kohlestalls gegenüber dem Schulhaus, erhielten die Schüler 1976 einen neuen Hortraum, der fast zwanzig Kindern Platz bot.
Danach ging die Zahl der Schulanfänger enorm zurück und kündigte das Ende der Schule in Röcken an. Die letzte Klasse, die noch volle vier Schuljahre hier verbringen konnte, war der Einschulungsjahrgang 1977 mit neun Kindern. 1980 gab es nur noch 4 Schulanfänger.
Schließlich kam es am 3. Juli 1981 zur Schließung der Teiloberschule (Grundschule) in Röcken aufgrund der niedrigen Schülerzahlen. Die letzte Schulleiterin war Karin Grunert aus Lützen.
Im Jahr 1982 nutzt die Kindertagesstätte das Schulgebäude vorübergehend als Unterkunft wegen Umbaumaßnahmen in Bothfeld und von 1983 bis 1992 war die Kinderkrippe in dem Schulgebäude untergebracht.
Im März 1992 wurde die Gemeindeverwaltung Eigentümer und Nutzer der „Alten Schule“. Danach wurden die Räume für die Gemeindearbeiter als Aufenthaltsräume genutzt.
1997 entstand die Toilettenanlange für die Nutzung der Gäste der Teichanlage in Röcken und der Nietzsche-Gedenkstätte. Ab 2002 führte die Gemeinde aufwändige Sanierungsarbeiten an der Außenfassade durch und anschließend Innenarbeiten, um das Gebäude weiter zu erhalten.
Anlässlich dem 775 Jahre Röcken Jubiläum im Jahr 2007 wurde die Heimatstube eröffnet.
Schülerzahlen Röcken – Bothfeld:
- 1945: 138 Schüler
- 1948 :183 Schüler
- 1949 :163 Schüer
Am 01.07.2021 wurde der gemeinnützige Verein „Alte Schule Röcken“ mit dem Ziel gegründet, das im Jahr 1840 erbaute alte Schulgebäude zur ursprünglichen Bestimmung zurückzuführen. Als Ort für frühkindliche Bildung soll es zum Ausflugsziel für Kindertageststätten und zum außerschulischen Lernort für Grundschüler werden. Die Ausstellung der Heimatstube wird weiter gepflegt und der alte Schulhof ein Ort der Begegnung für die Dorfgemeinschaft sein.